UGLY
Es gibt keine größere Stimulanz als die menschliche Vorstellungskraft. Sie kann uns in einem Spiegellabyrinth ohne Ausgang gefangen halten. Dieses eingebildete Labyrinth spiegelt nicht das wieder, was wir sehen, sondern das, was wir glauben zu sehen. Wie sind wir in Wirklichkeit? Wie wir uns sehen, wie die anderen uns sehen, was ich sehe oder was ich glaube zu sehen? Was spiegelt sich vor mir? Die moderne Gesellschaft meidet so weit wie möglich das Unangenehme und Abstoßende sowie Schmerzen und Verdruss. So wird das Hässliche zu etwas Krankhaftem gemacht, es gilt nicht nur als unnütz, sondern als schädlich. Diese Wahrnehmung, die den Körper immer schwächer und labiler erscheinen lässt, verbindet das Schöne mit dem Erstrebenswerten und sieht das Hässliche als etwas Unerwünschtes an, das es zu beseitigen gilt. Ugly möchte sowohl Provokation als auch ethische, ästhetische und politische Reflexion sein – nicht nur über di