JEWGENI PRIGOSCHIN: Neue Spur! Flugbegleiterin meldete sich kurz vor Abflug bei Familie mit Hinweis
JEWGENI PRIGOSCHIN: Neue Spur! Flugbegleiterin meldete sich kurz vor Abflug bei Familie mit Hinweis
Zwei Tage nach dem mutmaßlichen Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz in Russland hat der Kreml jegliche Verstrickung von Präsident Wladimir Putin in den Fall bestritten. “Das ist eine absolute Lüge“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag. Der Fall müsse “auf der Basis von Fakten“ behandelt werden. Putin unterzeichnete derweil ein Dekret, wonach Mitglieder russischer paramilitärischer Organisationen wie der Söldner-Truppe Wagner künftig einen Treueeid auf den russischen Staat ablegen müssen.
In der Ukraine und im Westen wird gemutmaßt, dass der Kreml den in Ungnade gefallenen Prigoschin beseitigen wollte. Es gebe derzeit “viele Spekulationen“, sagte Peskow dazu. Die Ermittlungen zum mutmaßlichen Tod des Chefs der Söldner-Truppe Wagner liefen.
Der eng mit Putin verbündete belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko sagte zu den Spekulationen, er halte es nicht für möglich, dass der russische Präsident hinter Prigoschins mutmaßlichem Tod stecke. Der Flugzeugabsturz sei eine “zu grobe und unprofessionelle Arbeit“, als dass Putin dahinterstecken könnte.
Putin selbst, der Prigoschin wegen einer bewaffneten Rebellion vor zwei Monaten als Verräter bezeichnet hatte, hatte am Donnerstagabend in der Vergangenheitsform über den Söldnerführer gesprochen. Dieser sei ein “fähiger“ Mann gewesen, der “schwere Fehler“ begangen habe.
Am Freitag unterzeichnete Putin ein Dekret, wonach Mitglieder russischer paramilitärischer Organisationen künftig einen Treueeid auf den russischen Staat ablegen und geloben müssen, “die Befehle der Kommandeure und Vorgesetzten strikt zu befolgen“.
Der belarussische Machthaber Lukaschenko betonte, dass auch nach Prigoschins Tod tausende Wagner-Kämpfer in seinem Land bleiben sollten. Der “Kern“ der Gruppe Wagner werde in Belarus sein, binnen “weniger Tage“ würden “alle dort sein, bis zu Personen“, sagte er laut der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur Belta am Freitag. Prigoschin und er hätten zur Stationierung der Wagner-Gruppe “schon ein System aufgebaut“, mit dem “alles geregelt“ sei. Genauere Angaben zu Ziel und Dauer des Einsatzes in Belarus machte Lukaschenko nicht.
Beim Absturz eines Privatflugzeugs in der russischen Region Twer waren am Mittwochabend nach russischen Behördenangaben alle zehn Insassen ums Leben gekommen. Den Behörden zufolge stand Wagner-Chef Prigoschin ebenso wie sein Stellvertreter Dmitri Utkin auf der Passagierliste. Die genetische Analyse zur Identifizierung der Leichen ist noch nicht abgeschlossen.
Das für schwere Straftaten zuständige russische Untersuchungskomitee leitete Ermittlungen wegen “Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften im Luftverkehr“ ein. Seitdem äußerten sich die Ermittler nicht mehr; es gibt Spekulationen über ein mögliches Attentat.
In Washington sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder, das US-Militär habe “keine Informationen, die darauf hindeuten, dass eine Boden-Luft-Rakete zu dem Absturz geführt hat“. “Nach unserer Einschätzung (...) wurde er (Prigoschin) wahrscheinlich getötet“, erklärte Ryder.
In Berlin verwies Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner darauf, dass die Bundesregierung keine eigenen Erkenntnisse zu Prigoschins Schicksal habe. “Aber besonders überraschend wäre ein gewaltsames Ende Prigoschins nicht“, sagte Büchner.
Genau zwei Monate vor dem Flugzeugabsturz hatte Prigoschin seine Söldner in einem Aufstand Richtung Moskau marschieren lassen. Ziel war laut Prigoschin der Sturz der russischen Armeeführung und von Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Nach einem Tag hatte der Wagen-Chef den Aufstand jedoch wieder abgeblasen, im Gegenzug wurde ihm Straffreiheit zugesichert.
Bis zu der kurzzeitigen Rebellion hatte die Wagner-Gruppe eine große Rolle in der russischen Offensive gegen die Ukraine gespielt - vor allem im Kampf um Bachmut.
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