Viele von uns haben es schon einmal am eigenen Leib erleben müssen, besonders, wenn man selten zum Arzt geht, warum sollte man auch zu Arzt gehen, wenn man nichts hat. Kleiner Tipp, als Patient ist man ein Wirtschaftsfaktor und eine Praxis ist ein Wirtschaftsunternehmen, nach zwei Jahren fliegen Sie aus der Datenbank. Darum sollten Sie dreimal im Jahr zu ihrer Hauspraxis gehen, auch wenn einem nichts fehlt. Einfach einmal, um hallo zu sagen.
Nun hat man aber Schmerzen, sucht eine Praxis auf und wird dann freundlich von der Sprechstundenhilfe gefragt, haben Sie einen Termin, man antwortet mit Nein, dann wird gefragt: waren Sie schon einmal bei uns und auch das muss man manchmal verneint als Patient. Dann kommt der Satz, den viele vielleicht von uns schon öfter in dem Zusammenhang gehört haben: Leider nehmen wir keine Patienten mehr auf, oder man bekommt ein Termin angeboten, der erst in einem halben Jahr oder Jahr ist. Hurra Agenda2010, hurra Gesundheitsreform. Da hilft es auch nicht, dass man mit dem Kopf unter dem Arm in die Praxis kommt oder eine Überweisung hat.
Man nennt es Ärzte-Notstand, ich nenne es schlechte Gesundheitspolitik. Nicht umsonst wurde auf dem Apothekertag Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD als er Pläne für eine Reform vorstellte. Wie man Frank Ulrich Montgomery 2019 zum Ehrenpräsidenten der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages ernennen konnte, bleibt für mich bis heute ein Rätsel. Aber wieder zurück zum eigentlichen Thema.
Vor den Arztpraxen hört man oft: Die haben doch den Hippokratischen Eid abgelegt, also das Ding “Ich schwöre, Apollon den Arzt usw. und sofort
Nein haben Sie nicht, diese Irrmeinung zum Eid hält sich im Volke wie eine Klette. Offiziell wird das Genfer Gelöbnis abgelegt.
Dieser lautet wie folgt: Als Mitglied der ärztlichen Profession gelobe ich feierlich, mein Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen.
Die Gesundheit und das Wohlergehen meiner Patientin oder meines Patienten wird mein oberstes Anliegen sein.
Ich werde die Autonomie und die Würde meiner Patientin oder meines Patienten respektieren.
Ich werde den höchsten Respekt vor menschlichem Leben wahren.
Ich werde nicht zulassen, dass Erwägungen von Alter, Krankheit oder Behinderung, Glaube, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, politischer Zugehörigkeit, Rasse, sexueller Orientierung, sozialer Stellung oder jeglicher anderer Faktoren zwischen meine Pflichten und meine Patientin oder meinen Patienten treten.
Ich werde die mir anvertrauten Geheimnisse auch über den Tod der Patientin oder des Patienten hinaus wahren.
Ich werde meinen Beruf nach bestem Wissen und Gewissen, mit Würde und im Einklang mit guter medizinischer Praxis ausüben.
Ich werde die Ehre und die edlen Traditionen des ärztlichen Berufes fördern.
Ich werde meinen Lehrerin und Lehrern, meinen Kollegin und Kollegen und meinen Schülerin und Schülern die ihnen gebührende Achtung und Dankbarkeit erweisen.
Ich werde mein medizinisches Wissen zum Wohle der Patientin oder des Patienten und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung teilen.
Ich werde auf meine eigene Gesundheit, mein Wohlergehen und meine Fähigkeiten achten, um eine Behandlung auf höchstem Niveau leisten zu können.
Ich werde, selbst unter Bedrohung, mein medizinisches Wissen nicht zur Verletzung von Menschenrechten und bürgerlichen Freiheiten anwenden.
Ich gelobe dies feierlich, aus freien Stücken und bei meiner Ehre.
Liebe Getreuen und liebe Zuhörer, ist euch etwas aufgefallen? Nein, nun vieles von dem löblichen Gelöbnis wird nicht eingehalten. Ich werde, selbst unter Bedrohung, mein medizinisches Wissen nicht zur Verletzung von Menschenrechten und bürgerlichen Freiheiten anwenden. Man erinnert sich hier nur an Corona und den mRNA-Impfungen.
Wir nehmen leider keine neuen Patienten mehr auf. Wie war das noch einmal: Ich werde mein medizinisches Wissen zum Wohle der Patientin oder des Patienten und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung teilen.
Kein Wunder, dass die Krankenhäuser klagen, das viele Menschen zu ihnen kommen, mit kleinen Wehwehchen, die eigentlich die niedergelassene Ärzteschaft abarbeiten müsste. Es wäre auch einmal wichtig zu wissen, ob es durch die Abweisungen oder langen Wartezeit auf einen Termin schon zu Zwischenfällen bei den Patienten gekommen ist. Bleibende körperliche oder physische Schäden im schlimmsten Fall gar das Ableben eines Patienten. Das zu erfahren ist die Aufgabe der Politik, es ist auch die Aufgabe der Politik, diesen katastrophalen Zustand zu beenden.
Besonders organisierte der Ärzteschaft, aber auch die, die nicht in einem Verband organisiert sind, haben hier eine Verantwortung, nämlich lauter ihren Vorständen klarzumachen, dass diese mehr Druck auf die Politik machen müssen.
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