Eklat in der UN-Vollversamlung!
Bei der Rede von Iran-Präsident Mahmud Ahmadinedschad (53) verließen westliche Diplomaten reihenweise den Saal. Grund: Der „Irre von Teheran“ hatte die USA beschuldigt, die Anschläge vom 11. September 2001 (mit 3000 Toten) selbst inszeniert zu haben.
Laut Ahmadinedschad wollte Washington so die Wirtschaft wiederbeleben, seine Kontrolle über den Nahen Osten verstärken und und „das zionistische Regime“ in Israel retten.
„Die Mehrheit des amerikanischen Volkes und anderer Nationen und Politiker stimmen dieser Ansicht zu“, sagte der Iran-Diktator. Die USA hätten die Anschläge dann als Vorwand für die Invasionen im Irak und Afghanistan benutzt, denen Hunderttausende Menschenleben zum Opfer gefallen seien.
IRRE VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN!
US-Präsident Barack Obama (49), der wenige Stunden vor Ahmadinedschad sprach und dem Iran im Atomstreit erneut eine Verhandlungslösung angeboten hatte, war entsetzt. Er hätte die Äußerungen des Iraners „empörend und widerwärtig“ gefunden, sagte ein US-Vertreter.
Zuvor hatte Obama noch gesagt: „Die Tür für Diplomatie bleibt offen, falls der Iran sie nutzen will.“
Nach einer Meldung der iranischen Nachrichtenagentur Isna soll Ahmadinedschad gesagt haben, die Verhandlungen mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland würden voraussichtlich im Oktober beginnen. Zugleich warf er ihnen vor, das Recht auf die Nutzung der Atomkraft monopolisieren zu wollen.
Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Vorwand der Energiegewinnung heimlich am Bau von Atomwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet dies. Die Verhandlungen der 5 1-Gruppe mit dem Iran stagnieren, seit der UN-Sicherheitsrat im Juni neue Sanktionen gegen das Land verhängt hat.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Ahmadinedschad die Generaldebatte der UN-Vollversammlung für irre Provokationen genutzt und vor allem Israel angegriffen.
Während Ahmdinedschads Rede demonstrierten rund 800 Menschen vor dem UN-Sitz gegen die Teilnahme des iranischen Präsidenten an der Generaldebatte. „Ahmadinedschad ist ein Terrorist“, riefen die mit Plakaten und iranischen Fahnen ausgerüsteten Demonstranten.
„Es ist Zeit für die internationale Gemeinschaft, aufzuhören, mit Ahmadinedschad Geschäfte zu machen“, sagte Ali Safawi, Mitglied des Nationalen Widerstandsrats des Iran, in dem sich zahlreiche im Exil agierende iranische Oppositionsgruppen zusammengeschlossen haben. Das iranische Volk müsse „endlich den demokratischen Wandel“ bekommen, den es verdiene.
Um die Unterdrückung im Iran zu verdeutlichen, spielten einige der zumeist iranischstämmigen Demonstranten auf einem Podium Szenen einer Steinigung und einer Hinrichtung durch den Strang nach. Die Todesstrafe ist im Iran weit verbreitet.
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