Chiemsee Fraueninsel (Frauenchiemsee) | Bayern, Deutschland

782 gründete Herzog Tassilo III. von Bayern das Kloster Frauenwörth. Nach den Zerstörungen der Ungarneinfälle erlebte es zwischen dem 11. und dem 15. Jahrhundert eine Blütezeit. 1728 und 1732 wurden die Klostergebäude neu erbaut. Im Zuge der Säkularisation hob man das Kloster von 1803 bis 1835 auf, jedoch bestand der Konvent fort. 1836 errichtete König Ludwig I. von Bayern für die Benediktinerinnen das Kloster neu unter der Auflage, dass sie sich durch Eröffnung von Schulen ihre Existenzgrundlage schaffen. Die Benediktinerinnen widmeten sich der Mädchenerziehung seit 1837 unter anderem durch ihr Irmengard-Gymnasium mit Internat (bis 1982) und (ab 1983) in der Irmengard-Berufsfachschule (vormals Vorseminar für soziale Frauenberufe), die bis 1995 betrieben wurde. Im Kloster leben zurzeit (2007) 30 Schwestern, die 56. Äbtissin ist seit 2006 Johanna Mayer. Die Fraueninsel ist nach der Herreninsel die zweitgrößte der drei Binnenseeinseln im Chiemsee. Sie gehört zur Gemeinde Chiemsee im oberbayerischen Landkreis Rosenheim, der kleinsten politischen Gemeinde Bayerns. Auf der 15,5 ha großen und autofreien[1] Fraueninsel wohnen in etwa 50 Häusern beständig um die 300 Einwohner (Zum Vergleich: auf der 238 ha umfassenden Herreninsel wohnen dagegen ganzjährig nur wenige Personen). Diese Siedlung auf der Insel bildet den Ort Frauenchiemsee, weswegen im Sprachgebrauch die beiden Begriffe Fraueninsel (=Insel) und Frauenchiemsee (=Ort) oft synonym verwendet werden. Um die Insel herum führt ein etwa 1,5 km langer Fußweg. Das Fahrradfahren ist auf der Insel nicht gestattet.[2][3] Kraftfahrzeugbetrieb ist ebenfalls auf der Insel verboten. Nur in der Zeit von sieben bis zwölf Uhr dürfen Lieferfahrzeuge vereinzelt auf die Insel.[4] Die Insel ist das ganze Jahr über mit dem Linienschiff der Chiemsee-Schifffahrt zu erreichen, hauptsächlich von Gstadt in 10 Minuten und von Prien in 30 Minuten, teilweise auch von anderen Orten rund um den Chiemsee sowie von der Herreninsel.
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