Interview Fritz Vahrenholt

Die deutsche Energiewende, wie sie derzeit geplant ist, wird scheitern. Das ist die Analyse von Fritz Vahrenholt. 80 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien, wie die Bundesregierung sie für 2030 plant – das sei nicht zu schaffen. Denn der Wind weht nicht immer und die Sonne scheint nur tagsüber. Also braucht es Backup-Kraftwerke. Dabei setzt die Regierung auf Erdgas. Gas aber ist teuer, und wird es wohl auch bleiben. Außerdem steigt die Nachfrage nach Strom, wegen der Elektromobilität und der Wärmpumpen. Wenn Deutschland heute bereits einen der höchsten Strompreise der Welt hat, dann wird sich diese Situation wohl nicht verbessern, sondern eher verschlechtern. Bereits heute kostet Strom in den USA und in China nur etwa ein Drittel so viel wie hierzulande. Und das schädigt die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie durch. Vahrenholt schlägt statt dessen vor, das Stromangebot zu verbreitern. Sein Plan B lautet: erstens Strom aus Offshore-Wind, zweitens aus Kernkraftwerken und drittens von Kohlekraftwerken, allerdings mit Carbon Capture.
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