Beethoven - Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur | Yulianna Avdeeva | Manfred Honeck | WDR Sinfonieorchester

Ludwig van Beethovens Konzert Nr. 4 G-Dur für Klavier und Orchester op. 58, gespielt von Solistin Yulianna Avdeeva und dem WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Manfred Honeck. Live aufgenommen am in der Kölner Philharmonie. Ludwig van Beethoven - Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58 00:00:00 I. Allegro moderato 00:18:57 II. Andante con moto 00:23:21 III. Rondo. Vivace Yulianna Avdeeva, Klavier WDR Sinfonieorchester Manfred Honeck, Leitung ► Mehr zum Sinfonieorchester, zu Konzerten und aktuellen Livestreams gibt es bei ► Das WDR Sinfonieorchester bei Facebook Werkeinführung: Beethoven, der Titan, das unbeirrbare Genie. Dieses überhöhte Bild des Komponisten, das sich im 19. Jahrhundert entwickelte, hat durchaus objektive Grundlagen. Ein Beispiel dafür ist ein Mammutkonzert, mit dem sich Beethoven beim Wiener Publikum recht unbescheiden vorstellte: Am 22. Dezember 1808 zog er im Theater an der Wien alle Register und präsentierte ausschließlich eigene Stücke. Uraufgeführt wurden die fünfte und die sechste Sinfonie, außerdem die Chorfantasie op. 80. Und damit nicht genug: Es gab auch noch verschiedene Teile aus der C-Dur-Messe und eine große Arie – sowie das vierte Klavierkonzert. Der Komponist Johann Friedrich Reichardt schrieb: “Da haben wir denn auch in der bittersten Kälte von halb sieben bis halb elf ausgehalten und die Erfahrung bewährt gefunden, dass man auch des Guten – und mehr noch, des Starken, leicht zu viel haben kann.“ Seinen Wert poliert Beethoven immer wieder auch geschickt durch horrende Eintrittspreise auf. In einer zeitgenössischen Zeitungskritik zu einem ähnlichen Uraufführungsmarathon mit seinem dritten Klavierkonzert heißt es, er habe “die ersten Plätze doppelt, die gesperrten Sitze dreyfach, und jede Loge (statt 4 [Gulden]) mit 12 Dukaten sich bezahlen“ lassen. So geschickt setzt er dieses Mittel der überhöhten Preise für sein Prestige ein, dass sogar das Gerücht kursiert, er habe mit diesem einzelnen Konzertabend 1800 Gulden Gewinn gemacht – damals das Gehalt eines hohen Beamten. Und zwar nicht das Monats-, sondern das Jahresgehalt. Die Bedingungen für die erste öffentliche Aufführung des vierten Klavierkonzerts waren jedoch nicht sonderlich rosig. Das Orchester des Theaters an der Wien war in dieser Zeit so schlecht auf Beethoven zu sprechen, dass er bei den Proben nicht im Saal anwesend sein durfte. Er ging angeblich im Nebenraum auf und ab – und nach jedem Satz soll der Dirigent zu ihm gekommen sein, um mit ihm zu besprechen, welches Detail er gern wie verbessert hätte. Wie allerdings das Zusammenspiel zwischen Beethoven am Klavier und dem Orchester auf diese Weise möglich gewesen sein soll – das verschweigen die Quellen. Text: Otto Hagedorn
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