Oktoberrevolution (1917) Vom Interventionskrieg in Russland zur isolierten Revolution in einem Land

Mehr Infos: Diktatur statt Sozialismus - Die russische Revolution & die deutsche Linke 1917/18 - Jörn Schütrumpf “Alte Zarengeneräle wurden von Frankreich, England und Japan finanziert und mit allem nötigen Kriegsmaterial versehen, um die junge Sowjetrepublik niederzuwerfen. An der Intervention beteiligten sich Truppen aus 14 Ländern, unter ihnen auch deutsche Freikorps, japanische, amerikanische, polnische und tschechische Regimenter, die die Sowjetunion buchstäblich aus allen 4 Himmelsrichtungen in die Zange nahmen.“ (...) Der dreijährige Bürgerkrieg, der etwa 5 Millionen Tote forderte (einige sowjetische Historiker nennen noch höhere Zahlen), belastete die junge Sowjetmacht mit einer ungeheuren Hypothek.“ Quelle: Prof. Michael Schneider: “Das Ende eines Jahrhundertmythos - Eine Bilanz des Staatssozialismus“, Köln (1992) ff. Wenn man bedenkt, das der 1. Weltkrieg zwischen den imperialistischen Staaten mehr als 15 Millionen Tote kostete, so wird erst klar, mit welcher Brutalität Churchills Devise: “Das kommunistische Baby in der Wiege erwürgen“ in die Tat umgesetzt werden sollte. Allerdings folgte dem “Weißen Terror“ der “Rote Terror“ auf den Fuß... Erst mit dieser “Vorgeschichte“ wird die verbrecherische Politik Stalins “verständlicher“, wenn auch nicht entschuldbar! “Im Februar 1917, zum Zeitpunkt der bürgerlichen demokratischen Revolution, die Nikolaus II abdanken ließ, gab es erst Bolschewiken; im August desselben Jahres waren es schon zählte die Partei bereits Mitglieder und 1921 X. Parteitag (im März 1921) beschloß eine Säuberung der Partei, und im Januar 1922 war die Partei auf zusammengeschrumpft. (...)1922 machten die “alten Bolschewiki“ (d.h. diejenigen, die schon 1917 Mitglieder der Partei waren nur noch 2 bis 3 % der Partei aus (nur 2 % nach Zinowiew).“Quelle:Jean Elleinstein: “Geschichte des “Stalinismus““, Paris 1975, Westberlin (1977), “Es war uns klar, daß ohne die Unterstützung der internationalen Weltrevolution der Sieg der proletarischen Revolution unmöglich vor der Revolution und auch nachher dachten wir: Entweder sofort oder zumindest sehr rasch wird die Revolution in den in den übrigen Ländern kommen, in den kapitalistisch entwickelteren Ländern, oder aber wir müssen zugrunde gehen. Trotz dieses Bewußtseins taten wir alles, um das Sowjetsystem unter allen Umständen und um jeden Preis aufrechtzuerhalten, denn wir wußten, daß wir nicht nur für uns, sondern auch für die internationale Revolution arbeiten.“Quelle:Lenin, - Werke Bd. 32, “Die Gründer des Sowjetregimes hatten vorausgesetzt, daß alle gesellschaftlichen Funktionen vermittels der Selbstverwaltung der Bürger ausgeführt werden sollen, ohne professionelle Bürokratie, die sich über die Gesellschaft erhebt. Der heutige reale Aufbau der Sowjetgesellschaft steht jedoch im schreienden Gegensatz zu diesem Ideal. Über das Volk hat sich eine selbstherrliche Bürokratie erhoben. In ihren Händen liegt die Macht und die Verfügung über den Reichtum des Landes. Sie bedient sich unvorstellbarer Privilegien, die von Jahr zu Jahr wachsen. Die Lage der regierenden Kaste ist falsch von Grund auf; sie ist gezwungen, ihre Privilegien zu verheimlichen und vor dem Volke zu lügen. Die Zwangslüge durchdringt so die gesamte offizielle Ideologie. Menschen denken das eine und sprechen und schreiben ein anderes. Man kann ohne Übertreibung sagen, daß die Bürokratie die politische Atmosphäre der UdSSR durch und durch mit dem Geiste der Inquisition, der Lüge, Verleumdung und Fälschung erfüllt hat.“Quelle: Leo Trotzki: “Die verratene Revolution“ (1936) “Drüben haben wir gar keinen Kommunismus, auch keinen Sozialismus, denn sie haben den Arbeitern gar nicht die Fabriken ü Industriewerke, die Banken und das Land halten die Bürokraten mit ihrem Staatsapparat fest in der Hand. Und diese Funktionärsklasse, die von dem erschufteten nationalen Mehrwert nicht schlecht lebt, möchte das als Sozialismus ausgeben. Dazu habe ich aber Marx, seine Analyse über die allgemeine Staatssklaverei durch die Bürokratenklasse, zu gut verstanden, als daß die Ulbricht und Konsorten mich dummquatschen und mir das als Sozialismus verkaufen können.“Günther Berkhan (ehemaliger Spanien-Kämpfer) zitiert nach:Rudi Dutschke: “Wider die Päpste“ Die Schwierigkeiten über das Buch von Rudolf Bahro zu diskutieren. Berlin (1979). „Wer sich nicht bewegt, der spürt seine Fesseln nicht.“ (Rosa Luxemburg) Mehr Infos:
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