“So viele Todesfälle bei Sportlern gab es noch nie“ – Ex-Weltmeister Thomas Berthold im Gespräch

Die Europameisterschaft in Deutschland ist zu Ende gegangen und somit auch die Zeit der „Brot und Spiele“ für die Bevölkerung. Vier Wochen lang ging es in vielen Familien nur um eines: Fußball. Das frühe Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft im Viertelfinale gegen Spanien setzte der aufkommenden Euphorie jedoch ein jähes Ende. Das Turnier war, im Unterschied zu den vorherigen, nicht geprägt von politischen Skandalen wie in Katar, als das deutsche Team mit der „Mund-zu-Geste“ auf eine angebliche Unterdrückung hinweisen wollte oder als Innenministerin Nancy Faeser mit einer Regenbogenarmbinde auf der Tribüne Platz nahm. Leidiglich die Posse um den Wolfsgruß eines türkischen Spielers führte zu einer emotional geführten Diskussion um politische Symbole bei einem Fußballspiel. Ein Grund für die politische Zurückhaltung dürfte die klare Anweisung von Nationaltrainer Julian Nagelsmann und Sportdirektor Rudi Völler gewesen sein, sich bei der Heim-EM voll und ganz auf den Fußball zu fokussieren. So zumindest sieht es der ehemalige Fußballweltmeister Thomas Berthold. Im Interview spricht er über die EM in Deutschland sowie den Auftritt der deutschen Nationalmannschaft und deren Ausscheiden gegen Spanien. Dabei betont Berthold die überwiegend positive Stimmung im Land, er sieht gar ein wieder aufkommendes “Wir-Gefühl“ in der deutschen Bevölkerung. Doch es geht auch um die Schattenseiten des Mega-Events: Die logistischen Probleme rund um die Deutsche Bahn, die Ablenkung am Rande eines möglichen Krieges mit Russland sowie die “plötzlich und unerwarteten“ Tode junger Sportler.
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